Weihnachtsaktion: -10% Rabatt auf Steinöl Produkte mit Code WA24XMAS
Die Familiengeschichte und wie das Steinöl gefunden wurde
Martin Albrecht sen., geboren im Jahre 1876, war ein Naturmensch und passionierter Mineraliensammler. Er wusste, dass die Bauern im Oberinntal bereits um 1350 stellenweise einen dunklen Stein (Ölschiefer) abbauten, daraus ein heilendes Öl gewannen und dieses als Heilmittel für Mensch und Tier einsetzten. Dieses einzigartige
Naturheilmittel war aber nach wie vor ein Geheimtipp. Martin Albrecht sen. wollte im Karwendelgebirge seine eigene Ölschieferader finden, diesen wertvollen Stein abbauen und das daraus gewonnene Steinöl für jedermann zugänglich machen.
Um 1900 verschlug es ihn durch seine Suche an den Achensee.
1900
1902 fand er am Seeberg, nahe der Gaisalm am westlichen Ufer des Achensees, dunkelbraune Felsbrocken, die er als Ölschiefer identifizierte. Er schlug den „Mariastollen“ an, dessen Namen er zu Ehren seiner Frau Maria wählte.
1902
Mit einfachsten Werkzeugen wurde der Ölstein unter Tage mit zwei Bergknappen händisch abgebaut, zerkleinert und in primitiven Graphittiegeln ausgeschwelt. So wurde erstmalig das TIROLER STEINÖL am Achensee gewonnen.
1904
Da das Ölschiefervorkommen am Seeberg jedoch sehr gering war, suchte der Steinölpionier schon damals nach weiteren Lagerstätten. Bereits im Jahr 1908 entdeckte er im Bächental, einem abgelegenen Seitental des Karwendelgebirges, auf 1500m Seehöhe eine mächtige Ölschieferlagerstätte mit einem Potential von geschätzten 7 Millionen Tonnen.
Noch im selben Jahr begann er mit einigen Arbeitern das erste Gebäude zur Steinölgewinnung im Bächental zu bauen. Es war ein erheblicher Aufwand das benötigte Baumaterial von Achenkirch über das Gröbner Joch bis zur sehr abgelegenen Steinölbrennerei zu befördern. Alles wurde über schmale Fußwege transportiert. Das Holz für die Gebäude wurde vor Ort gefällt und verarbeitet.
1908
Ein Schicksalsreiches Jahr: Als er 1916 von der Front des 1. Weltkrieges nach Hause kam, wurde er informiert, dass seine Steinölbrennerei im Bächental bis auf die Grundmauern niedergebrannt war.
Er erfuhr, dass sich vermutlich Wanderer verirrt hatten und in der verschlossenen
Steinölbrennerei Zuflucht für die Nacht suchten. Um sich zu wärmen, machten sie ein kleines Lagerfeuer. Durch Unachtsamkeit fing die aus Holz gebaute Steinölbrennerei Feuer. Sie konnte nicht mehr gerettet werden.
Doch Martin Albrecht sen. ließ sich nicht entmutigen und begann sofort mit dem Wiederaufbau der Steinölbrennerei im Bächental. Die neue, nun mit den Retortenöfen ausgerüstete Steinölbrennerei, ging 1919 in Betrieb.
1916
Im Jahr 1917 riss eine Staublawine die noch bestehende Anlage am Seeberg mit sich und versenkte die Überreste im Achensee. Da die dortige Lagerstätte so gut wie erschöpft war, wurden hier auch keine Anstrengungen zum Wiederaufbau unternommen.
1917
Alles lief soweit ganz gut, bis zum Juni 1924. Martin Albrecht sen. hatte gerade die Reparatur einer Kühlmaschine abgeschlossen. Als er die Maschine wieder startete und der Kolben des Verdichters nach oben drückte, um das mit Ammoniak versetzte Kühlmittel zu komprimieren, löste sich eine Dichtung und das Kühlmittel spritzte ihm ins Gesicht. Beide Augen waren von der ätzenden Flüssigkeit getroffen worden. Sein Augenlicht konnte nicht mehr gerettet werden.
Dies war ein schwerer Schicksalsschlag für Martin Albrecht sen. und seine Familie. Seine Kinder waren zu diesem Zeitpunkt erst 14, 10, 9 und 8 Jahre alt. Um die Familie zu ernähren, führte die Schwägerin von Martin Albrecht sen. „Steinöl Liesl“ mit zwei Bergknappen und den Kindern den Betrieb im Bächental weiter. Martin Albrecht sen. konnte nur noch beratend zur Seite stehen. Trotz seiner Blindheit zerkleinerte er noch stundenlang Ölschiefer, um diesen ofenfertig zu machen. Es war eine harte Zeit.
1924
1930 übernahmen die jungen Geschwister Ernst, Hans, Martin und Josef den Betrieb im Bächental. Damit das TIROLER STEINÖL von der Steinölbrennerei im Bächental nach Pertisau gebracht werden konnte, wurde es mehrmals am Tag mit 20-Liter-Kannen auf Kraxen geschnallt und auf das rund 300m höher gelegene Gröbner Joch getragen. Dort wurde es in 200-Liter-Fässer umgefüllt und in einem kleinen Unterstand gelagert bis es zu schneien begann. Mit dem Schlitten konnten die Fässer nun ins Tal nach Achenkirch gebracht und mit Pferdefuhrwerken nach Pertisau transportiert werden.
1930
Um den Öltransport zu erleichtern, entschlossen sich die Gebrüder Albrecht 1938 eine kleine Seilbahn von der Steinölbrennerei auf das Gröbner Joch zu bauen. Auch der Materialtransport zur Brennerei war so viel einfacher durchführbar.
1938
1939 wurde ein Deutz Einzylinder-Dieselmotor angeschafft, dieser ermöglichte es erstmals einen Kompressor zu betreiben um mit einem Bohrgerät die zur Sprengung des Gesteins notwendigen Löcher nicht mehr per Hand schlagen zu müssen.
1939
Im Jahre 1946 wurde von den Gebrüdern Albrecht aus gebrauchten Teilen eine 1,5km lange Materialseilbahn vom Unterautal in Achenkirch bis zur Bergstation am Gröbner Hals errichtet. So war der Anschluss zur ersten Seilbahn Richtung Steinölbrennerei gegeben. Dies erleichterte in den darauf folgenden Jahren den Güter- und Personentransport erheblich.
1946
Um das TIROLER STEINÖL zu reinigen, muss es im Bächental destilliert werden: Das Öl wurde damals in einem Kessel über offenem Feuer erhitzt. Das darin enthaltene Wasser verdampfte und trennte sich somit vom TIROLER STEINÖL. Bei einer dieser Destillationen 1957 wurde zu stark geheizt und das Öl begann überzukochen. Es rann am Destillierkessel entlang nach unten, genau in die Flammen und entzündete sich sofort. Es entwickelte sich ein Großbrand, welcher auf die umliegenden Gebäude übergriff. Erneut brannte die Steinölbrennerei bis auf die Grundmauern nieder.
Die Brüder Ernst, Martin jun. und Sepp ließen sich nicht entmutigen und stemmten erneut die Herkulesaufgabe die Steinölbrennerei wiederaufzubauen.
1957
1972 endlich wurde gemeinsam mit den österreichischen Bundesforsten eine Zufahrtsstraße zur Steinölbrennerei im Bächental angelegt. Jetzt konnten auch PKW und LKW’s zur Steinölbrennerei fahren. Die Seilbahnen wurden in den darauf folgenden Jahren demontiert.
1972
Um den interessierten Besuchern der Region Achensee einen Einblick in die Arbeit und die Geschichte der Steinölbrenner zu ermöglichen, wurde 1985 der 1917 verschüttete Maria-Stollen am Seeberg wieder freigelegt und als Schaubergwerk ausgebaut. Aber schon 2002 musste es wieder geschlossen werden, da die behördlichen Auflagen sowie die Unterhaltskosten zu groß wurden.
1985
Die 3. Generation der Albrechts: Hermann (Sohn von Martin jun.), Günther (Sohn von Josef) und Alexander (Sohn von Ernst) übernahm 1987 den Betrieb.
1987
Im Jahre 2002 entschlossen sich die Albrechts den Vitalberg – ein Erlebnismuseum – zu bauen, in welchem die interessierten Besucher die bewegende Geschichte des TIROLER STEINÖLs hautnah miterleben dürfen. Der Vitalberg in Pertisau wurde 2003 eröffnet und ist barrierefrei ausgeführt, so haben auch weniger mobile Besucher die Möglichkeit in die Geschichte der Steinölbrenner einzutauchen. Die in verschiedensten Sprachen angebotene Führung wird durch eine spezielle Kinderführung ergänzt.
2003
Aus den Ergebnissen vieler Jahre an Versuchen und Forschung entwickelten die Steinölbrenner mit Hilfe eines Ingenieurbüros einen komplett neuen und einzigartigen Ofen, welcher 2006 in Form einer neuen Schwelanlage umgesetzt wurde. Der Wirkungsgrad konnte von bisher ca. 40% auf über 85% gesteigert werden. Heute ist die Anlage hochmodern. Ein computergesteuertes Prozessleitsystem kontrolliert und regelt den Schwelprozess.
2006
Bis heute wird der Ölschiefer im Bächental nachhaltig und umweltschonend abgebaut. Trotz zahlreicher Rückschläge, welche die Familie im Laufe der Zeit hat hinnehmen müssen, führt bereits die vierte Generation das Familienunternehmen mit großem Erfolg und Ehrgeiz weiter. Produktion TIROLER STEINÖL
2010
2011 war es endlich soweit, die Bemühungen vieler vergangener Jahre waren erfolgreich und so kam es, dass in Zusammenarbeit mit den ansässigen Bauern, den Tiroler Steinölwerken und der TIWAG (Lokale Stromgesellschaft) die Elektrifizierung des Bächentals durchgeführt wurde. In diesem Zuge bekamen die meisten Almen sowie die Steinölbrennerei einen Anschluss an das öffentliche Stromnetz. Im darauffolgenden Jahr – 2012 – wurde die Energiezufuhr des Rohrofens von Gas auf Strom umgestellt und ist seither den ganzen Sommer über während der Wochentage Mo-Fr, 24h in Betrieb.
2011
Mit der Zeit wurde das alte Büro- und Lagergebäude in Pertisau baufällig und zu klein, so wurde der Entschluss gefasst, das gesamte Gebäude im Jahre 2015 dem Erdboden gleich zu machen und an derselben Stelle einen neuen, unterkellerten Firmenhauptsitz zu errichten.
2015
Seit 2018 erleichtern moderne Gerätschaften den Abbau und die Weiterverarbeitung des Ölschiefers im Bächental. Mit Anbaugeräten für die Baumaschinen, wird das Bohren, Brechen, Sieben und Sortieren ein Kinderspiel im Vergleich zur bisherigen Knochenarbeit.
2018
Die ausführliche Geschichte der Steinölbrenner vom Achensee mit all ihren Höhen und Tiefen kann im Erlebnismuseum Tiroler Steinöl Vitalberg in Pertisau sowie auf der Steinölwanderung zur Steinölbrennerei erlebt werden.
2020
Museum, Cafe-Bar, Shop
Tiroler Steinöl Vitalberg
Das einzigartige Erlebniszentrum für TIROLER STEINÖL in Pertisau am Achensee.